Vor der Rückkehr nach Mexiko City – eine Rhein-Sieg-Radtour zum Abschied von Bonn Auch ein Auslandsjahr neigt sich einmal dem Ende zu. Acht mexikanische Schülerinnen und Schüler wird es seit einigen Tagen schwer ums Herz. War es anfangs nicht ganz einfach, sich auf hiesige Gepflogenheiten um- und auf die schulischen Anforderungen einzustellen, überwiegt jetzt die Wehmut. Insbesondere die Möglichkeit, sich ungezwungen und auf eigene Faust in der Öffentlichkeit bewegen zu können, bot sich hier für viele zum ersten Mal. Bereits in wenigen Tagen werden unsere Gastschüler das Internat wieder verlassen und damit auch ein Stück dieser lieb gewonnenen Freiheiten und Unbekümmertheit zurücklassen müssen. Insofern kam der unterrichtsfreie Tag der Zeugniskonferenzen gerade recht. Während sich das Gros für einen vergnüglichen Tag im Phantsialand entschied, wollten einige Unentwegte noch einmal die Gelegenheit nutzen, um ihre natur- und kulturlandschaftlichen  Eindrücke aufzufrischen bzw. zu vertiefen. Was lag da näher als eine Radtour zu unternehmen. Gesagt, getan. Die eine Hälfte der Teilnehmer nahm die Tour auf einem E-Bike unter die Räder, die andere stellte sich der Herausforderung ausschließlich mit eigener Muskelkraft. Nachdem die elektrischen Drahtesel in Beuel in Empfang genommen worden waren, steuerte die Gruppe beschwingt auf die Siegmündung zu und folgte dem wunderbar ausgebauten Siegtalradweg bis nach Siegburg. Von dort aus ging es ‚über die Dörfer‘ zurück in die Bonner City. Da sich mittlerweile bei einigen Teilnehmern erste ‚Druckstellen‘ bemerkbar machten, war eine Rast hoch willkommen. Frisch gestärkt ging es dann rheinaufwärts vorbei am ehemaligen Regierungsviertel in Richtung Mehlem. Hatte es die bisherige Streckenführung mit den Teilnehmern gut gemeint, so türmten sich bei nachlassenden Kräften jetzt die ersten Anstiege des Drachenfelser Ländchens vor den Radlern auf. Jetzt waren Beißerqualitäten gefragt. Aber alle kämpften sich den Berg hinauf und wurden mit einem herrlichen Blick auf das Panorama des Siebengebirges belohnt. Doch um den südlichsten Punkt unserer Rundreise zu erreichen, wartete zum Schluss der Rodderberg, von dem aus wir dann zum Rolandsbogen gelangten. Ein sagenhafter Ausblick auf das Rheintal, ein kühles Getränk und die Schinderei war vorerst vergessen. Erst als wir uns nach einem steilen Abstieg auf den Rückweg machten, wurden die unterschiedlichen Fitnessgerade und Ladezustände der Akkus offenkundig. Fast schien es einigen so, als würde der Rückweg mit jedem gefahrenen Kilometer länger. Solidarisch wurden Räder getauscht und Hilfsangebote ausgesprochen. Gemeinsam erreichten wir am Abend nach insgesamt acht Stunden unseren Ausgangspunkt.  Sichtlich erschöpft, aber mindestens ebenso stolz auf die eigene Leistung, wurden die E-Bikes wieder abgegeben . Während die ‚Selbstfahrer‘ die letzten Kilometer bis zum Internat zurück radelten, freuten sich die anderen über die spontane Mitnahme im Auto. Nach einer erfrischenden Dusche ließen wir den Tag sodann auf einer  Restaurantterrasse am Rheinufer mit reichlich Pasta, Pizza  und elektrolythaltigen Getränken bei angeregter Unterhaltung ausklingen – getrost dem Motto, „wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“.